Bilder: EeaA Entertainment / MX Photographie by Philippe Weber 12.04.2024 Bericht MX Wohlen 2024 "Die Vorfreude ist gross. Die Motivation auch." Diese Worte richtet Ueli Hilfiker, OK-Präsident des 67. Motocross Wohlen, an die Motorsportfamilie. Bereits in den frühen Morgenstunden war die Motivation der zahlreich anwesenden Helfer und die Vorfreude auf den bevorstehenden Renntag spürbar. Eine (wie immer) grossartige Infrastuktur und durchdachte Platzorganisation unterstrich den Willen, sowohl den Fahrern, wie auch der Motorsport-Familie grosses Kino bieten zu wollen. Auf dem Programm standen diverse abwechslungsreiche und spannende Kategorien. Die IMBA-Europameisterschaft der Seitenwagen und die ProRace Serie starteten in Wohlen in ihre Saison 2024. Bei den Quads wurde es bereits fast zur Tradition, dass in Wohlen ein prominentes und internationales Starterfeld bestaunt werden kann. Die Senioren mit zwei Gruppen, Piloten der OMC-Oldtimer und der Schweizerische Jugendmotocrossclub SJMCC mit dem Jeremy Seewer U9 Cup sorgten für ein abwechslungsreiches Rennprogramm. Quad: Manfred Zienecker setzte sich beim Zeittraining ganz oben auf die Liste der 33 startenden Quad-Piloten. Der sympathische mehrfache Deutsche Meister konnte sich knapp gegen den jungen wilden Deutschen Miro-Romeo Capuccio durchsetzen. Bei den Anwärtern auf den Schweizermeister-Titel konnte sich Robin Lüthi gegen seine direkten Konkurrenten durchsetzen und seinen Namen auf dem 5. Platz finden. Er setzte sich hauchdünn gegen den starken Marcelo Cruz durch, Roman Tobler folgte mit einem starken Zeittraining direkt hinter diesen beiden. Der amtierende Schweizermeister, Joao Ferraz, hatte am Vormittag Mühe und wurde mit seinen Ambitionen "nur" 22. Die beiden Rennläufe konnte Manfred Zienecker für sich souverän entscheiden und somit ganz oben auf das Treppchen steigen. Ein grosses Lob spricht er für den Veranstalter gegenüber dem SAM-TV aus: "die Strecke war wie jedes Jahr der Hammer – besser kann man es nicht veranstalten." Worte, die man von einem Fahrer seines Formats gerne hört. Das Podium wird durch Miro-Romeo Capuccio und Julian Veldmann komplettiert. Mit Blick auf die Anwärter auf den Schweizermeister-Titel konnte sich im 1. Lauf Robin Lüthi gegen Joao Ferraz durchsetzen und den 5. Platz herausfahren. Im 2. Lauf konnte Marcelo Cruz seine starke Form unter Beweis stellen und als 5. vor Joao Ferraz über die Ziellinie fahren. Hinter dem portugiesischen Duo folgte Mathias Rüdisser, Lüthi wurde 10. In der Gesamtwertung steht Marcelo Cruz mit 29 Punkten vor dem punktgleichen Joao Ferraz, dicht gefolgt von Robin Lüthi mit 27 Punkten. Mathias Rüdisser lauert mit einem Punkt weniger. Die Saison ist eröffnet – wir können uns auf eine spannende Fortsetzung freuen. SJMCC Jeremy Seewer U9-Cup und MX E-Kids: Der Schweizerische Jugendmotocrossclub begeisterte die Zuschauer mit seiner Anwesenheit und sorgte für eine spannende Abwechslung. Die Fahrerinnen und Fahrer im Alter zwischen 4 und maximal 9 Jahren mit ihren 50ccm Automatik Maschinen fahren ihre beiden Rennläufe mit einer angepassten Streckenführung. Die Stars von morgen bieten Rennaction wie die Grossen, neben Spektakel ist auch für einen Jöö-Effekt gesorgt. Bei den E-Kids konnte sich Andri Berger vor Emilia Schneider und Valentino Monaco den Tagessieg sichern. Samuel Mathys, Alexander Bihlmann und Lias Schieron belegten beim Jeremy Seewer U9-Cup die Plätze 1-3. Übrigens wer den SJMCC noch bis Ende April mit dem 100er Club unterstützt, kann Tickets für den MXGP of Switzerland gewinnen. Senioren Open: Die Starter der Senioren werden nach dem Zeittraining in die beiden Gruppen Senioren Race und Senioren Expert eingeteilt. Marcel Götz setzte bereits im vergangenen Jahr ein Ausrufezeichen mit seinen beiden Laufsiegen bei den Senioren Expert. 3.5 Wochen vor dem Motocross in Wohlen musste er sich einer Handoperation unterziehen, weshalb unklar war, in welcher Verfassung er am Start stehen wird. Nach dem Zeittraining war klar, dass er es zumindest in einer Runde sehr schnell auf die Piste bringen kann. Ob es über die gesamte Renndistanz klappen wird, zeigte sich zu einem späteren Zeitpunkt, zumal die Renndistanz neuerdings 18 Minuten und 1 Runde dauert. Bei den Senioren Race konnte sich Philipp Hitz den Tagessieg vor Panagiotis Asvestas und Andi Laager sichern. In den Rennläufen der Senioren Expert sorgten im 2. Lauf vor allem Marcel Götz und Marco Bernhard für eine äusserst spannende Schlussphase. Zumindest in der Boxengasse wurde extrem mitgefiebert. Marcel Götz konnte sich mit beiden Laufsiegen die maximale Punktzahl auf das Konto schreiben lassen. Hinter ihm folgten Marco Bernhard und Patrick Ryffel. OMC Oldtimer Classic / Classic 65+: Für diejenigen, welche in Erinnerungen an vergangene Jahre schwelgen wollten, boten die Kategorien Oldtimer Classic und Classic 65+ genau das Passende. Nachdem die Oldtimer im vergangenen Jahr wegen den Witterungsbedingungen nicht gestartet sind, liessen sie sich die Bühne in Wohlen nicht nehmen und führten ihre beiden Rennläufe in diesem Jahr durch. Damit waren die Bedürfnisse sämtlicher Motorsportfans gestillt und für das Auge wurde der eine oder andere Leckerbissen geboten. Mit viel Hingabe und nicht weniger Ehrgeiz haben sich Protagonisten auf der perfekt gerichteten Piste duelliert. Bei den Oldtimer Classics ergatterte Dany Nüssli mit zwei Laufsiegen an diesem Renntag die meisten Punkte, vor den punktgleichen Josef Büsser und Beat Näpflin. In der Kategorie Oldtimer Classic 65+ gelang Walter Senn ebenfalls die maximale Ausbeute an Punkten vor Martin Wichser und Werner Mohr. IMBA-EM Seitenwagen: Bei der IMBA-Europameisterschaft der Seitenwagen darf man jeweils gespannt den Renntag abwarten, damit man Gewissheit hat, welche Gespanne die Anreise bis zum Rennpark auf sich genommen hat. In Erinnerung an die grossartige Show vor einem Jahr, welche die Gespanne mit dem Schweizerkreuz auf der Brust den zahlreich angereisten Fans geboten haben, durfte man sich zurecht auf eine weitere erfolgreiche Austragung freuen. Die Chancen für einen Erfolg eines schweizerischen Gespanns waren realistisch. So setzte Marco Heinzer mit Meinrad Schelbert bereits im Zeittraining das erste Ausrufezeichen und der damit verbundenen Bestzeit. Sie setzten sich gegen das deutsche Gespann Joshua und Noah Weinmann durch. Remo Käser, welcher die Fans vor einem Jahr in Exstase versetzen konnte, lauerte mit seinem Bruder Luca Käser mit der drittschnellsten Zeit. Nevio und Jano Käser belegten aus den 7. Platz, nicht zur Zufriedenheit des Piloten, wie er vor dem 1. Rennlauf äusserte. Die Erwartungen auf eine Schweizer-Vertretung auf dem Podest stiegen nach dem Zeittraining. In den 3 Rennläufen konnte sich Marco Heinzer und Meinrad Schelbert durchsetzen und als Siegergespann über die Ziellinie fahren, ab dem zweiten Lauf sogar mit dem traditionellen Leader-Shirt in Gelb. Der Start des zweiten Laufes sorgte für einen Schreckmoment. Schlagartig ging beinahe unter, dass der Leader aus der Schweiz erneut ganz vorne das Rennen anführte. Einige Gespanne waren in einen heftigen Crash verwickelt. Darunter waren unter anderen sowohl Nevio mit Jano Käser und Remo mit Luca Käser. Jano musste sich im Anschluss ins Spital für weitere Abklärungen begeben. Jano kam mit einem leichten Schleudertrauma, Prellungen und blauen Flecken davon, Nevio hatte nach der Kollision eine starke Prellung am Ellenbogen und blaue Flecken. Der Renntag war für das Team leider somit beendet. Remo und Luca Käser konnten sich nur mit starken Schmerzen weg von der Piste begeben, waren aber nach einem kurzen Check der Sanitäts-Crew bereits wieder auf ihrem Seitenwagen. Wie sie im Anschluss angaben, bemerkten sie bei ihrer Wiederaufnahme des Rennens nicht, wie das Publikum applaudierte und sie anfeuerte. Trotz starker Schmerzen, fuhren sie im 2. Lauf die viertschnellste Zeit. Wow! 22 Teams begeisterten an diesem Rennsonntag. Meinrad Schelbert wuchs über sich hinaus und gab alles – er erfuhr erst 2 Wochen vor dem Rennen, dass er als Passagier mit Marco Heinzer, welcher in den vergangenen Jahren auch an der WM starke Auftritte erzielen konnte, am Start stehen wird. Sichtlich erschöpft aber mit einem verschmitzten Lächeln sagte er, dass er es heute noch einigermassen geniessen könne, aber bereits am morgigen Tag leiden müsse und er merken werde, was er geleistet hat. Chapeau! ProRace Serie: Die Startliste der ProRace Serie 2024 in Wohlen begeisterte mit 33 Fahrern bereits, bevor der erste Motor gestartet wurde. Zahlreiche Fahrer mit internationaler und nationaler Erfahrung auf höchster Ebene waren darauf zu finden. Neben den beiden Rennläufen wurde in Wohlen erstmals zusätzlich ein Sprintrennen durchgeführt. Die Einführung des Sprintrennen ist bei vielen Fahrern auf eine grosse Begeisterung gestossen. So war Loris Freidig der Meinung, dass er es begrüsst, im Sprintrennen vom Start bis zum Ziel alles geben zu können, ohne die Renndistanz einzuteilen. Zudem hat man dadurch am Renntag einen weiteren Start und mehr Zeit auf dem Motorrad. Gleicher Meinung war auch Ramon Keller. Die Stimmung war grossartig und der Wille, an diesem Tag schneller als der ehemalige WM-Pilot Arnaud Tonus zu sein, war spürbar. Seinen Namen fand man nach dem Zeittraining ganz oben auf der Anzeige. Ihm folgte der Titelverteidiger aus dem vergangenen Jahr, Luca Bruggmann, vor dem Gewinner der Serie aus dem Jahr 2022, Ramon Keller. Der Thurgauer Robin Scheiben und der Walliser Nicolas Bender komplettierten die Top 5. Das Sprintrennen hielt, was es versprochen hatte: sehr hohes Tempo, es wurde hart und intensiv gefahren. Sowohl für die Fahrer wie auch für die Zuschauer ein absoluter Mehrwert. Arnaud Tonus siegte vor Loris Freidig und Ramon Keller. Joel Elsener wurde 4. und zeigte sich nach dem Zeittraining auch im Sprintrennen in bester Form. Nico Häusermann wurde hauchdünn vor Samuel Oechslin 5. Die beiden Rennläufe boten sehr viel Spektakel und Motorsport vom Feinsten – Motocross auf höchstem Niveau. Arnaud Tonus konnte an diesem Rennsonntag von keinem Fahrer hinter sich gelassen werden – noch nicht? Es war spürbar, dass der Wille und die Zuversicht da sind, dies zu erreichen. Ein Ansporn zu weiteren Höchstleistungen. Die ProRace Serie 2024 startete mit einem Paukenschlag und die Saison 2024 ist eröffnet – eine Serie, welche viel Spannung verspricht und manchen Fan in diesem Jahr begeistern wird. In der Tageswertung führt Arnaud Tonus das Feld an. Hinter ihm folgen Loris Freidig, Ramon Keller, Luca Bruggmann und Nicolas Bender. Am Rennsonntag waren 12'000 Zuschauer bei bestem Wetter in Wohlen anzutreffen. Der Veranstalter und die zahlreichen Helfer rund um OK-Präsident Ueli Hilfiker haben beste Werbung für unseren Sport gemacht. Ein grosses Dankeschön für eure Bemühungen – die Anerkennung in Form der zahlreich angereisten Zuschauer habt ihr euch verdient. Übrigens, wenn du das Spektakel verpasst hast, bzw. dir diesen Renntag nochmals zu Gemüte führen möchtest, kannst du dies danke dem SAM-TV jederzeit machen. Egal wann und egal wo. Der SAM-TV feierte mit dem Einsatz von Drohnen ebenfalls Premiere, die Bilder aus der Luft werten das Projekt zusätzlich auf und bringen noch packendere Bilder direkt zu dir. Quelle Bericht: Luca Gehrig, Swiss MX Network Bilder: EeaA Entertainment / MX Photographie by Philippe Weber SAM-Vorteil: BP SAM-Vorteil: Solution+Benefit GmbH Zurück